Landkarten sind ein komprimierter Blick auf unsere Welt
Individuelle Kartografie oder automatisierte Kartenerstellung?
"Was zeichnet eine gute Karte aus?"
Die oben beschriebenen Fragestellungen sind gegenwärtig nicht einfach zu beantworten. Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft verbunden mit einem hohen Grad an Automatisation in der Produktion hinterlässt auch in der klassischen Kartografie ihre Spuren. Längst werden Karten nicht mehr von Hand gezeichnet. Heutzutage fliegt ein Flugzeug über die zu erfassende Landschaft, ausgerüstet mit 3D-Scannern, Multi-Spektral-Kameras und klassischen Luftbildkameras. Mit den Ergebnissen dieser Geräte ist es möglich, automatisiert eine gute und relativ genaue Karte zu erstellen, ja sogar Spezialkarten mit nur ausgewählten Umgebungsvariablen zu generieren - schnell, präzise, effizient.
Dennoch: gegenwärtig setzen viele kleine Regionen auf Touristik und wollen Besucher und Sehenswürdigkeiten zusammenbringen. Da ist es mit einer Karte, die nur reine Grund-Information beinhaltet, nicht getan. Es werden wieder mehr Maps nachgefragt, die eine bessere Gestaltung, höhere Informations-Dichte und vor allem regionalen Besonderheiten abbilden. Auf nebenstehenden Bild habe ich mal einen Vergleich aufgezeigt. Dort ist ein kleiner Ausschnitt einer winzigen Inselgruppe (Dänemark`s Erbsen-Inseln in der Ostsee) zu sehen. Einmal in der Version Openstreet-Map (für die wenigen hundert Meter Areal schon sehr detailliert - Google ist da wesentlich spartanischer) und in einer Version von mir/Lausitz Bild.de: obwohl beide Karten im Datei-Größen minimierenden Vektor-Format erstellt wurden (stufenlos und verlustfrei skalierbar), habe ich in meiner Karte weit mehr Informationen unterbringen können, die den Charakter der Insel(n) weitaus besser beschreiben als dies bei der Open-Street-Map der Fall ist. Man sieht die zerklüftete Küstenlinie viel detaillierter (bspw. Kopfinfo: baden ist dort schwierig) historische Gemäuer sind zu 98% abgebildet und auch alte Flurnamen (die oft etwas über den Ort aussagen) aufgeführt. Man kann niederen und höheren Bewuchs Baum-genau unterscheiden und sogar die geologische Faltung der Inseln erkennen. Eine Möglichkeit für eine touristische Anwendung können Sie auf meiner alten Website abrufen.
Was macht eine individuell erstellte Karte aus, welche Vorteile habe ich als Nutzer?
Meine Karten werden in aller Regel als Vector-Datei angelegt. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Bitmap-/Bild-Datei, die Pixel für Pixel zusammengesetzt ist, ist der, das hier alle Formen und Farben mathematisch beschrieben werden. Bei einer Linie wird also nur der Anfangs- und Endpunkt, die Stärke, die Lage im Raum und die Farbe definiert. Dieses Verfahren schafft kleine Dateien und spart viel Speicherplatz. Ein anderer, weit wichtigerer Vorteil liegt den Vectoren zu Grunde. Sie ermöglichen eine stufenlose Skalierung ohne Qualitätsverluste auf jedes denkbare Format. Ob ich eine Häuserwand damit schmücken will oder eine Briefmarke damit bedrucke - die Bildkanten bleiben immer scharf und knackig, egal ob ich hoch oder runter skaliere. Dazu kommt, das man jede Karte innerhalb weniger Minuten an jede farbliche Vorgabe anpassen kann, was bei einem vorgegebenen Corporate Identity nicht ganz unwichtig ist.
Grundsätzlich empfehle ich solche Detailkarten für kleinere Projekte/Areale. Für große Flächen sind die automatisierten Kartenwerke ausreichend, aber wer beispielsweise ein Park-Areal sehenswert abbilden will, der erreicht mit einer hochwertigeren Karte, die nach seinen Vorgaben individualisiert wurde, mehr Kunden. Im Zweifelsfall kann eine solche Karte auch als herkömmliche, handgemachte Illustration erstellt werden, was die Attraktivität nochmals steigert. Diese würde dann allerdings exakt für das geplante Endformat angelegt, weil der Vorteil der Vectoren entfällt. (siehe auch Fantasy-Karten)
Die meisten meiner Karten werden noch mit zusätzlichen Informationen, die bei der Grundlagenrecherche zur Karte anfallen, illustriert (Karte unten). Diese eingearbeiteten Statistiken und eine reichlich ausfallende Karten-Legende macht das Werk letztendlich zu einem überdurchschnittlichen Infopaket.
Fragen zum Thema? Sie können mich hier kontaktieren.
Haben Sie schon mal eine Übersichtskarte der Lausitz gesucht und gefunden?
Im Jahre 2003 hat mich erstmals jemand gefragt, wie denn die Lausitz räumlich definiert ist. Ich hatte damals so gut wie kein Material gefunden, welches mir zuverlässig Angaben darüber machen konnte. Die Einen sagten, die Lausitz definiert sich über Ihre sorbisch-wendischen Siedlungs- und Sprachgebiete, andere bemühten sehr alte Karten (welch unsinnige Art angesichts der zersplitterten und ständig wechselnden Einflussgebiete der Fürstentümer und Reiche) und wieder andere zogen die Grenzen ganz willkürlich nach heutigen wirtschaftlichen Interessen. So habe ich bisher, je nach Auftraggeber, zwei Varianten einer Lausitz-Karte gezeichnet. Es werden nicht die letzten gewesen sein, denn die bestellten Karten zeigen ja nur die deutschprachige Lausitz und berücksichtigen noch nicht die Gebiete jenseits von Oder und Neiße. So bleibt die Suche nach den äußeren Grenzen der Lausitz weiter unscharf - ein Unding in den ansonsten durchbürokratiserten Ballungsraum Europa. Wer also Ideen oder besser über Wissen zur Thematik verfügt kann sich gerne bei mir melden. Ich bin dankbar für jede Information und hoffe irgendwann mal die unltimative Lausitz-Karte zeichnen zu dürfen.